Informationen zu biologischem Anbau und biologischer Kleidung

Ist bio und fairtrade nicht dasselbe oder zumindest ähnlich?

Dasselbe sind biologischer Anbau und fairtrade nicht. Trotzdem sind beide Aspekte sehr wichtig für die Menschen, die unsere Kleidung herstellen.
Durch den biologischen Anbau wird ihre Gesundheit nicht durch Chemikalien gefährdet. Und durch den fairen Handel (fair trade) werden sie angemessen für ihre Arbeit entlohnt.

Was bedeutet "konventioneller Anbau" ?

- verseucht Wasser, Luft und Boden
- gefährdet Leben und Gesundheit der Baumwollarbeiter
- zerstört Flora und Fauna

Konventionell angebaute Baumwolle gehört zu den am stärksten mit Pestiziden behandelten Kulturpflanzen. Künstliche Bewässerung, Einsatz von Pestiziden, Entlaubungsmitteln, Insektiziden und anderen Umweltgiften führt zu großen Umweltschäden und der Zerstörung natürlicher Ressourcen.
Zusätzlich kostet der hohe Einsatz dieser Chemikalien viele Baumwollarbeiter ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben.

Darüberhinaus verseuchen die Chemikalien das Grundwasser. Dadurch entsteht ein Mangel an Trinkwasser. Erschwerend kommen für die Bevölkerung Krankheiten hinzu, die durch die aufgewirbelten Insektizide, Dünge- und Welkemittel verursacht werden.

Baumwolle stellt hohe Ansprüche an die Bodenqualität.
Durch die intensive Nutzung (und Düngung) ist der Boden wenigen Jahren ausgelaugt und unbrauchbar. Das führt dazu, dass immer größere Flächen ehemals guten Ackerlandes völlig wertlos sind. Die Böden versalzen und versteppen.

Was bedeutet "biologischer Anbau" ?

- natürliche Landwirtschaft
- umweltverschmutzende Substanzen vermeiden
- Wasserverbrauch reduzieren

Beim ökologischen Anbau von Baumwolle werden keinerlei Pestizide, Insektizide sowie Kunstdünger verwendet. Alle zwei bis drei Jahre findet ein Fruchtwechsel statt, gedüngt wird nur mit natürlichen Düngemitteln. Zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung werden ausschließlich biologische Methoden angewandt. Es werden keine Entlaubungsmittel verwendet; die Baumwolle wird handgepflückt. Dadurch wird das ökologische Gleichgewicht in den Anbaugebieten erhalten, Boden, Luft und Wasser werden nicht mit schädlichen Stoffen belastet, und die Gesundheit der Baumwollarbeiter wird nicht geschädigt.

Warum biologischer Anbau?

Der konventionelle Anbau von Baumwolle belastet die Umwelt extrem. Ein oft genanntes Beispiel verdeutlicht das: Nur rund 2,5 % der globalen Anbaufläche wird für die Baumwollproduktion verwendet. Gleichzeitig kommen auf diesen Flächen aber 11 % aller Pestizide und 25 % der weltweit hergestellten Insektizide zum Einsatz.
Diese Gifte schaden den Menschen, die auf den Feldern und in den weiterverarbeitenden Betrieben arbeiten und hinterlassen nachhaltige Schäden in der Natur.
Darüberhinaus gefährden sie die Endverbraucher (vor allem die empfindliche Haut von Kleinkindern und Säuglingen), denn nicht alle Gifte können aus den Textilien ausgewaschen werden und kommen so mit der Haut in Kontakt.

Für die Produktion eines handelsüblichen T-Shirts werden etwa 150 g Pestizide und Insektizide verwendet. Bei der Produktion von Biobaumwolle werden überhaupt keine Chemikalien verwendet.

Auswirkungen von Pestiziden auf den Boden --> langfristig Erosion. Einmal geschehen, ist das nicht rückgängig zu machen!

Von ökologisch-alternativen Anbaumethoden profitieren die Bauernfamilien, weil der Verzicht auf teure Pestizide ihre Ausgaben senkt und sie so vor der häufigen Verschuldung bewahrt. Zudem wird der Vergiftung des Grund- und Trinkwassers vorgebeugt.
Da die Baumwolle im Wechsel mit anderen Nutzpflanzen angebaut wird, ist die direkte Versorgung mit Lebensmitteln gesichert.